High Tech überall

Schilder für Wegweiser lasern, Uralte Fundstücke röntgen, Türöffnertag der Sendung mit der Maus
Industrienahe Forschung bedeutet am ifw Jena die tägliche Arbeit an aktuellen Herausforderungen, die Unternehmen beschäftigen. Die Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker des Instituts beschäftigen sich mit der ständigen Optimierung moderner Fertigungsverfahren. Dabei geht es um innovative Möglichkeiten, Laserstrahlen als Werkzeug einzusetzen, Ofenverfahren zugänglich zu machen, Klebtechnik an moderne Voraussetzungen anzupassen und die Grenzen des 3D-Drucks auszureizen.

Die Arbeit am ifw Jena beschränkt sich aber nicht nur auf die Entwicklung von High-Tech-Verfahren für Metalle, Gläser und Keramiken. „Unsere Forschungsergebnisse kommen überall zur Anwendung“, sagt Dr.-Ing. Simon Jahn, Geschäftsführer des Instituts, „ob bei Unternehmen, die Hochtechnologie einsetzen wollen oder im alltäglichen Leben aller Menschen.“

So kommen Laserstrahlen natürlich zum Eacnsatz, wenn es beispielsweise um komplizierte Schnittgeometrien an empfindlichen Gläsern oder mikroskopische Beschriftungen für Automatisierungsprozesse geht. Auch für den Verschluss von PET-Flaschen, die täglich millionenfach genutzt werden, entwickelt das Institut passende Laserverfahren.

Aber mit Lasern können auch brütende Störche unterstützt werden, wie das Storchenpaar, das zurzeit im sächsichen Bubendorf seine Jungen aufzieht: Die Störche sollen natürlich nicht durch zu viele Schaulustige gestört werden, damit sie im nächsten Jahr wieder in ihr altes Nest kommen können. Um trotzdem möglichst vielen Menschen eine Beobachtung der Störche zu ermöglichen, wurden am ifw Jena Metallplaketten laserbeschriftet und QR-Codes erstellt, die in der Region aufgehängt wurden. Die witterungsbeständigen Plaketten ermöglichen es Interessierten, schnell den Weg zur Storchennest-Webcam zu finden. So kann jeder den Jungen online beim Aufwachsen zusehen, ohne die Störche zu stören.

Auch im akkreditierten Werkstoffprüflabor des ifw Jena werden nicht nur Prüfkörper aus aktuellen Forschungsprojekten untersucht. Hochpräzise digitale Durchstrahlungsprüfung wird hier hauptsächlich zur zerstörungsfreien Untersuchung metallischer Proben eingesetzt. Durch die Untersuchungen wird die Qualität der Proben ermittelt und die Wirksamkeit neu entwickelter Produktionsprozesse eingeschätzt. „Neben den Proben aus unserer Forschung, die oft nur wenige Tage alt sind, durchstrahlen wir aber auch über 300 Jahre alte Proben“, berichtet Maik Anders, der Leiter des Werkstoffprüflabors. „Das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg in Rudolstadt hatte beispielsweise ein Buch im Archiv, dessen farbige Verzierungen Rätsel über die Herkunft des Einbands aufgab. Man hätte den Einband einfach zerschneiden und die Farbreste zugänglich machen können. Dann wäre das Buch aus dem 17. Jahrhundert aber zerstört.“ Mit den digitalen Durchstrahlungsanlagen am ifw Jena konnte der Einband geröntgt werden, ohne ihn zerstören zu müssen. Die Röntgenaufnahmen gaben ebenso Aufschluss über Herkunft und Herstellungsverfahren des Buches, das inzwischen gut erhalten zurück auf der Heidecksburg ist.

Nicht nur Laserprozesse und Methoden der Werkstoffprüfung werden am ifw Jena zugänglich gemacht. Den Kolleginnen und Kollegen des Forschungsinstituts ist es wichtig, dass ihre Forschungsarbeit möglichst viele Anwendungsfelder findet. „Wir forschen nicht nur für die Schublade, sondern immer an konkreten Bedarfen. Wenn es möglichst breite Anwendungsfelder für unsere Arbeit gibt, ist das natürlich die Bestätigung schlechthin für die Relevanz industrienaher Forschung“, fasst Simon Jahn die Mission des ifw Jena zusammen.

Und so werden die Arbeiten, Anlagen, Labore und Ideen am Institut auch regelmäßig öffentlich zugänglich gemacht – nächstes Mal zum Türen-Auf-Tag der Sendung mit der Maus am 3. Oktober 2025, wenn Kinder, Jugendliche und Erwachsene am ifw Jena selbst Laserschweißen, Klebtechnik, Werkstoffprüfung oder 3D-Druck ausprobieren können.

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