Additive Fertigung von transparenten Glasbauteilen
Konventionell werden komplexe Glasbauteile aus Einzelteilen aufwändig durch eine mechanische Kaltbearbeitung hergestellt und durch eine anschließende Heißbearbeitung gefügt. Bereits im Projekt EGS konnte am ifw Jena erfolgreich nachgewiesen werden, dass Glaswerkstoffe auch im pulverbettbasierten Laserstrahlschmelzprozess (L-PBF) verarbeitet werden können. Typisch für so hergestellte Proben ist jedoch eine relativ hohe Oberflächenrauheit aufgrund lose anhaftender Partikel. Um diese Oberflächenrauheit zu reduzieren und den Bauteilen ein transparentes Erscheinungsbild zu geben, müssen neue Strategien entwickelt werden.
Ziel des Projektes Glas_SLM ist die Entwicklung einer teilautomatisierten Systemtechnik für das selektive Laserschmelzen von Quarzglaspulver sowie die Erarbeitung der Verfahrensparameter und Prozessstrategie, um optisch transparente, kompakte Glasbauteile aus dem Pulverbett zu generieren. Beim lagenweisen Schmelzen und einer anschließenden Kantennachbearbeitung soll aufgrund der guten Absorption der Wellenlänge von 10,6 μm im Glas ein CO₂-Laser verwendet werden. Im Ergebnis sollen einfache, kompakte, funktionsorientierte, dreidimensionale Glasbauteile mit verbesserter Oberflächengüte entstehen.
Veröffentlichungen
Poster auf dem Thüringer Werkstofftag, 29.03.2022